Höhentraining in Malte’s WG

25. April 2013

Es gibt Momente im Leben, in denen man seinen eigenen Augen nicht traut. Stell dir vor, du kommst in ein WG-Zimmer und siehst dort ein Zelt (!), das fein säuberlich auf dem Bett aufgebaut ist. Malte, Medizinstudent aus Würzburg und Gründer des Vereins „Laktatwalze“, hat ein neues Experiment gestartet: Höhentraining. In seinem WG-Zimmer. 6 Wochen lang. Zu fünft.

 

Hypoxie Höhentraining Höhenzelt zu Hause
Malte (links) und Commander beim Hypoxie-Training. Hinten links ist das Zelt auf dem Bett zu sehen.

 

Für uns läuft das Training so ab: Rad mitbringen, auf der Rolle festschnallen, Hypoxie-Gerät einschalten („sssss“), Rammstein-Konzert auf Youtube starten, Boxen aufdrehen, Maske aufsetzen, Pulsoximeter anlegen – und losradeln. Nach einer Stunde klingelt es, der nächste kommt mit seinem Rad zum Training, fliegender Wechsel. Ich nehme an, die anderen Mitbewohner finden den ganzen Trubel super und ganz sicher muss auch keiner in Ruhe lernen…

 

Hypoxie Höhentraining zu Hause
Hochprofessionell, oder? Man könnte denken, wir wüssten ganz genau, was wir tun 🙂

 

Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, schläft Malte jede Nacht in seinem Höhenzelt auf einigen Tausend Meter Höhe bei verringertem Sauerstoffgehalt. Und natürlich ohne seine Freundin, die lieber klassisch auf den Würzburger 177 Meter über Null nächtigt.

Wie oft bei etwas verrückten Experimenten geht auch mal was schief. Zum Beispiel muss man wissen, dass das Gerät einen Höhenadapter besitzt. Dieser war bei Auslieferung auf „an“ gestellt. Für Malte’s erste Nacht bedeutete dieses „Detail“ 4100 Meter Höhe statt der geplanten 2100 Meter. Malte sagt, da fühlt man sich am nächsten Morgen wie gerädert (wohl wegen der pochenden Kopfschmerzen und des dreistelligen Pulses beim Aufwachen). Aber als Mediziner kann man sich ja ganz gut selbst helfen oder?

Wie man jetzt vielleicht ganz gut nachvollziehen kann, ist das Ganze ein recht lustiges Projekt. Und vielleicht bringt es ja auch was für die Leistung, wer weiß das schon. Jedenfalls trainieren wir jetzt bereits seit 4 Wochen regelmäßig in Malte’s WG-Zimmer. Noch sind alle ganz gut gelaunt. Der Schweißgeruch im Zimmer hält sich erstaunlicherweise auch noch in Grenzen, obwohl der Teppich immer wieder aufs Neue eingeweicht wird 🙂

Danke an Markus Göbel von Höhenvorbereitung.de für den Deal mit dem Hypoxie-Gerät – ohne euch wäre aus dem Projekt nichts geworden. Am Ende hat technisch alles gut funktioniert, nur das Setup drumherum war von unserer Seite wohl nicht zu 100% durchdacht.

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