Regenzeit am Königssee (Berchtesgaden)
Sommer, Sonne, Urlaub in den Bergen. So hatten wir uns das vorgestellt.
Doch schon am verregneten Anreisetag wird uns klar: Das Wetter meint es diesmal nicht so gut. An den ersten beiden Tagen passt es zwar noch. Also denken wir positiv und kaufen 5-Tages-Karten für die Seilbahn hoch zu unserem Hausberg, dem Jenner, für 200 Euro. Die Talstation ist so nah, wir können die Gondeln von unserer Ferienwohnung aus losfahren und ankommen sehen. Leni schaut auf dem Balkon begeistert zu.




Doch am 3. Tag kippt das Wetter. Es regnet 6 Tage lang fast durchweg. Seilbahn fahren wir trotzdem. Schade nur, dass Leni kaum anderen Leuten zuwinken kann, die uns entgegen kommen. Trotzdem scheint sie das schlechte Wetter am wenigsten zu stören.




Erst am letzten Tag vor Abreise haben wir nochmal schönes Wetter, das wir für einen gemeinsamen Ausflug auf den anderen Hausberg, den Grünstein, nutzen. Dort essen wir auf der Hütte zum ersten und letzten Mal in diesem Urlaub Kaiserschmarrn. Immer wieder lecker. Vor allem, wenn man ihn sich zuvor durch den Aufstieg verdient hat.

Am Nachmittag jogge ich noch hinauf zum Kehlsteinhaus auf rund 1800 Meter Höhe. Dort schaue ich mir den unterirdischen Bunker an, den die Nazis einst angelegt haben. Gruselig! Leider verpasse ich den letzten Bus knapp. Also jogge ich im leichten Regen runter bis Berchtesgaden und nehme von dort den Bus zur Ferienwohnung. Guter Trainingslauf.

Wenigstens hatten wir Glück im Unglück und mit unserer großen Ferienwohnung eine angenehme Unterkunft. Die ganze Zeit in einem kleinen Hotelzimmer zu sitzen wäre nicht gerade angenehm gewesen.
Meine geplanten Touren, die Überschreitung des Watzmann und die Umrundung des Königssees, konnte ich leider nicht machen. Denn an den wenigen schönen Tagen wollten wir gemeinsam etwas unternehmen. Auch mit der Rossfeld Panoramastraße, auf der man mit dem Rennrad auf mehr als 1600 Meter hinauf fahren kann, wurde es nichts. Zudem verpasste ich zwei Strava-Segmente knapp. Viele Gründe also, noch einmal hierher zurück zu kommen.
Ein besonderes Erlebnis gab es aber. Ausgehend von der Anlegestation St. Bartolomä bin ich den Trail bis hinauf zur Eiskapelle gejoggt bzw. am Ende gewandert. An dieser Stelle türmt sich der Schnee im Winter mehr als 200 Meter hoch auf, da viele Lawinen vom Watzmann abgehen. Das ist genug, dass sich selbst im Sommer trotz der geringen Höhe (unter 1000 Meter) eine Art Mini-Gletscher aus Firneis halten kann. Wirklich sehenswert! Nur sollte man wegen per Einsturz- und Steinschlaggefahr nicht hinein oder zu nah herangehen.

Hier noch ein kurzes Video mit Rundum-Blick, auf dem das Ganze etwas besser zur Geltung kommt: